Das Forum für Fondsanleger - myfinanzplatz - ist gestartet
»
»
Talk
»
NYSE Euronext in New York verwaltet zukünftig den LIBOR - Banken werden auf Schadenersatz verklagt
Der overnight EUR LIBOR Zinssatz ist der durchschnittliche Zinssatz, zu dem Banken sich einander Kredite in EUR mit einer Laufzeit von einem Tag gewähren. Der LIBOR war vom Britischen Bankenverband eingeführt worden. Er wird täglich von führenden Banken in der Lodonder City für 15 Laufzeiten und 10 Währungen festgelegt. Er dient als Bewertungsgrundlage für Finanzprodukte in der ganzen Welt mit einem geschätzten Volumen von ca. 300 Billionen US-Dollar. Das Vertrauen in den LIBOR und dem Bankenverband wurde jedoch durch den Skandal der systematischen Manipulation erschüttert. In Zukunft soll nun die NYSE Euronext in New York den LIBOR verwalten. Die NYSE Euronext hat ein Tochterunternehmen gegründet, welche ihren Sitz in England hat, damit der LIBOR weiterhin in London festgelegt wird. Durch die erwartete Unabhängigkeit und Aufsicht wird davon ausgegangen, dass sich die Daten an tatsächlichen Transaktionen statt der bisherigen Schätzungen durch die Banken festgelegt werden.
Die ersten Klagen gegen Banken laufen bereits an. Der verstaatlichte US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae verklagt 9 Großbanken, unter anderem auch die Deutsche Bank und fordert Schadenersatz in einer Gesamthöhe von 800 Millionen Dollar.