Der Mangel an Wissen über Finanzen und das irrationale Verhalten in Geldangelegenheiten

Die meisten Individuen sind Risikoavers. Sie streben nach Sicherheit. Ein allgemeines menschliches Bedüfrnis nach Beständigkeit im Dasein.

Ein Sparbuchbesitzer verdrängt die Realität und nimmt das wahr, wie es in seiner Welt am besten passt. Nachrichten werden verdrängt und ignoriert. Er hat die gefühlte Kontrolle über seine Geldanlage und jedes Jahr sieht er auf seinem Kontoauszug, dass sein Guthaben etwas angewachsen ist. Er strebt nach einem Zustand ohne Schädigung oder einer Wahrnehmung eines Zustandes ohne Schädigung.

Gefühlt hat er einen Gewinn gemacht. Sein Sparbuch gibt ihm die Wahrnehmung der Kontrolle über sein Geld und somit ein Gefühl der Sicherheit. Er hat ja noch nie einen Verlust mit seinem Sparbuch gemacht.

Die Realität sieht leider anders aus. Der Kaufkraftverlust wird nicht wahrgenommen und bewußt ausgeblendet. Das sein Auto an Wert verliert, versteht der Sparer. Das sein Geld an Wert verliert, möchte er nicht wahrhaben.

Wie werden Gefahren wahrgenommen? Wer z.B jeden Tag auf der Autobahn fährt, blendet gewisse Risiken einfach aus. Die Risiken wirken weniger bedrohlich, da sie bekannt sind. Seltene Ereignisse dagegen werden überschätzt. Entscheidet jemand von sich aus, in Aktienfonds zu investieren, wirkt das Risiko weniger bedrohlich, als wenn ihm ein Berater vorschlägt in Aktienfonds zu investieren. Der Sparbuchbesitzer wird Ihnen wahrscheinlich die negativen Schlagzeilen der Kapitalmärkte nennen können, jedoch über die positiven Entwicklungen weniger bis gar nichts berichten können.

Fazit: Es bleibt noch ein großes Stück an Aufklärungsarbeit über Finanzen in Deutschland. Am Anfang wollte auch kein Mensch hören, dass die Erde rund ist.